Rückblick: Gemeindefahrt Assisi-Rom-Verona

Gemeindefahrt Assisi-Rom-Verona
Voller Aufregung und Vorfreude auf die kommenden Tage starteten wir morgens um 5 Uhr unsere Busreise in Richtung Italien. Nach der Überfahrt des Brenner und dem ersten Espresso an einer italienischen Raststation kamen die ersten Urlaubsgefühle auf, die Gedanken kamen zur Ruhe, so dass man sich immer mehr darauf freuen konnte was uns in der kommenden Woche erwarten würde. Nach 13 Stunden Busfahrt waren wir alle dankbar unser Hotel in der Stadt Assisi beziehen zu dürfen und den ersten Abend gemütlich beim Abendessen und anschließend in der Hotelbar ausklingen zu lassen.
In den nächsten zwei Tagen haben wir uns dann auf die Spuren des Heiligen St. Franziskus begeben. Wir haben in mehreren Stadtführungen die Orte kennengelernt, die für Franziskus eine entscheidende Rolle im Leben gespielt haben.

Dazu gehörte der Ort seiner Berufung, San Damiano, wunderschön gelegen in zauberhafter Natur. Er fand dort ein Kreuz in einer halb verfallenden Kirche. In der kleinen verfallenen Kirche erkannte der junge Lebemann Franziskus ein Sinnbild für sein eigenes Leben. Seine großen Träume vom Erfolg als Ritter waren zerplatzt. Sein Bild von einem allzeit sorglosen und unbeschwerten Leben war zerbrochen. Die Frage nach dem Sinn von allem trieb ihn zutiefst um, ruhelos fragte er nach dem, was wirklich trägt im Leben, gerade wenn alles auseinanderfällt. Im Anschauen des Kreuzes weitete sich ihm plötzlich das Herz. Er bat um Glauben, Hoffnung und Liebe und er erhält von Gott den Auftrag, seine Kirche, die am zerfallen ist, wieder aufzubauen. Diesem Ruf ist Franziskus gefolgt.

Die Nähe zu Gott und die Kraft das Evangelium zu verkünden fand Franziskus in Eremo delle Carceri, einer Einsiedelei, ebenfalls in atemberaubend schöner Natur. Man spürt dort die Kraft, die er aus der Nähe zur Natur und den Tieren sammeln konnte. Auch unsere Reisegruppe hatte das große Glück dort, am Altar von St. Joseph, mit Dekan Kloos den Sonntagsgottesdienst feiern zu dürfen.

Assisi ist eine gemütliche und überschaubare Stadt in der man noch sehr gut den Geist und die Geschichte des Franz von Assisi erleben kann. Die kleinen Gässchen laden zum bummeln ein und lassen Urlaubsstimmung aufkommen. Erfüllt von den schönen Eindrücken sind wir mit dem klimatisierten Reisebus von Assisi nach Rom weitergereist.

Zwischenstopp haben wir dabei in St. Paul vor den Mauern gemacht. Eine beeindruckende und wirklich sehenswerte Kirche.

Rom hat uns anschließend  mit viel Verkehr und engen Straßen empfangen. Eine Busfahrt durch Rom ist aufregend und man benötigt viel Zeit. Niemand von uns hätte mit unserem geduldigen Busfahrer tauschen wollen. Unserer Reisegruppe blieb zumindest ausreichend Zeit sich während der Fahrt umzuschauen und sich auszuruhen. Während unseres Aufenthalts haben wir viele wichtige Sehenswürdigkeiten besichtigt, darunter das Pantheon, das Forum Romanum, das Kolloseum, den Trevibrunnen, die Engelsburg, Santa Croce in Gerusalemme, die Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle und selbstverständlich den beeindruckenden Petersdom. Wer jedoch denkt, dass man diese wunderbaren Sehenswürdigkeiten in Ruhe besichtigen kann, der irrt.

Die Menschenmassen auf die wir getroffen sind haben uns teilweise erschreckt und werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben.

Die wunderbarsten Momente waren daher die, bei denen wir in Mitten der hektischen Großstadt Ruhe finden konnten, zum Beispiel auf dem deutschen Friedhof im Vatikan oder unserem Besuch der Salvatorianergemeinde. Man betritt in Mitten der hektischen Einkaufsstraße eine alte römische Villa und findet dort einen Ort der Stille und des Gebets. Ein junger Bruder hat uns von seinem Leben und dem Eintritt in den Orden erzählt. Man spürte, dass er sich ganz bewusst für diesen Weg entschieden hat. Es ist eine Freude jemandem zuzuhören, der eine  Überzeugung in sich trägt und einen festen Glauben hat.

Unerwartet für uns alle war das Wetter in Rom, denn jeden Tag wurden wir mindestens einmal von einem Regenschauer überrascht. Welch ein Glück, dass die Kirchen in Rom uns freundlich Unterschlupf gewehrt haben. Die Regenpausen gaben uns Zeit zum Beten, zum Singen, um Gemeinschaft zu erleben.

Eine Reise nach Rom kann man nur schwer beschreiben, man muss die Stadt selbst erleben.

Das Schönste an unserer Reise waren die Begegnungen mit anderen Menschen, sich als Gruppe kennenzulernen und die Erlebnisse der Reise miteinander zu teilen.

So war auch der abschließende Besuch der Oper Aida in der Arena von Verona ein Erlebnis welches uns als Gruppe noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wie Franz von Assisi uns gelehrt hat braucht es nicht viel um glücklich zu sein und wir sind dankbar, dass wir so viele gemeinsame Erfahrungen sammeln durften. Was für eine schöne und eindrucksvolle Reise mit der wertvollen Lehre:

“Das wichtigste Stück des Reisegepäck ist und bleibt ein fröhliches Herz.” (Hermann Lons)

Sarah Heizelmann